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Thema: Schwerhörige Studenten flüchten in Nischenfächer (http://www.enthinderung.de/topic.php?id=143)


Geschrieben von: 55555 am: 24.04.12, 10:29:35
Zitat:
Ohne ihre Hörgeräte würde sie weder Türklingel noch Handy hören, von der Stadt nur ein Brummen mitkriegen und vom Zwitschern der Amseln gar nichts. Die Studentin Marie*, 24, ist seit ihrer Geburt auf dem linken Ohr hochgradig schwerhörig und auf dem rechten fast taub.

Wenn sie keine Behinderung hätte, würde Marie vielleicht Geschichte studieren. Doch sie fürchtete, als Schwerhörige in einem so überlaufenen Fach nicht klarzukommen. Also entschied sie sich für ein Nischenfach: Archäologie der Römischen Provinzen. Sie ist im achten Semester an der Universität Köln. Der Grad ihrer Behinderung liegt bei 80 Prozent.

"Ich denke, vielen behinderten Studenten geht es ähnlich", sagt Marie. "Sie werden dazu bewegt, etwas anderes zu studieren, als sie ursprünglich wollten - einfach weil es praktischer ist." Für Marie waren zum Beispiel kleine Kurse und ein möglichst guter Draht zu den Dozenten wichtig.

Quelle

(Den formalen Unfug im Zitat lasse ich einfach mal so stehen)


Geschrieben von: PvdL am: 08.07.12, 19:44:17
Ich wurde auch dazu bewegt, etwas anderes zu studieren, als ich ursprünglich wollte. Allerdings war mein Vater der Beweger, weil er sich nicht vorstellen konnte, daß man auch mit einem anderen Studium ans Ziel gelangen kann, als mit BWL, Jura, irgendeine Ingenieur-Wissenschaft oder Informatik. Bei allem anderen hätte ich mich selbst durchschlagen müssen. Da ich mir das nicht zutraute, begann ich mit Jura, wechselte bald zu einer Ingenieur-Wissenschaft und probierte mich sogar, nachdem das nicht funktionierte, mal im Fach informatik, scheiterte jedoch sehr bald an der Mathematik. Schließlich studierte ich doch noch Sprachwissenschaft und erlangte so das Magister-Diplom. Ich mag gar nicht darüber nachdenken, wie viel besser es mir ergangen wäre, wenn ich von Anfang an meinen Weg hätte gehen dürfen.